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Legenot bei Kanarien

und Ziervögeln

Legenot soll in der Vogelzucht ein weit verbreitetes Problem sein, wie es in vielen Büchern beschrieben steht. Dies kann ich aus meiner mehrjährigen Zuchterfahrung eigentlich nicht so bestätigen. Ich selbst hatte erst einen einzigen Fall von Legenot, bei einem jungen Weibchen, bei seiner ersten Eiablage.
Als Legenot bezeichnet man, wenn ein Vogelweibchen ihr mehr oder weniger vollständig entwickeltes Ei, das sich im Legekanal befindet, nicht zur Kloake herauspressen kann.

1. Ursache: Bei Hennen während der allerersten Eiablage ist der Eikanal eventuell zu trocken und die Kloake verfügt noch nicht über die nötige Elastizität um das vollständig entwickelte Ei passieren zu lassen.

2. Ursache: Die Henne verfügt über zu wenig Calzium, das zur Eischalenbildung notwendig ist. Das Ei wird somit nicht vollständig entwickelt. Die Schale ist zu rauh und das Ei bleibt im Eikanal stecken, oder die Eischale konnte gar nicht gebildet werden und gleicht einer lederartigen Haut. So ein weiches Ei kann durch die wellenartigen Kontraktionen des Legekanals nicht zur Kloake weiter transportiert werden, da es sich nur bei jeder Kontraktionswelle zusammendrückt und nicht im Legekanal voran getrieben wird.
(Zur Vorbeugung gegen einen Calciummangel findet ihr weiter unten einige Maßnahmen)

Eine Legenot erkennt man daran, daß der Vogel aufgeplustert auf dem Käfigboden sitzt, und sich im fortgeschrittenen Stadium, kaum noch selbst bewegen kann. Der betroffene Vogel läßt sich, ohne sich arg zu wiedersetzen, mit der Hand aus dem Käfig nehmen. Der Bauch und die Kloake sind stark angeschwollen und gerötet. Ohne Behandlung stirbt der Vogel meist innerhalb von 12-24 Stunden. Meist findet man seinen Schützling erst abends, wenn man von der Arbeit zurückkehrt. In solch einem Fall sollte man bedenken, daß der Vogel schon mehrere Stunden mit dem Problem kämpft und somit kaum noch Nahrung und Wasser zu sich genommen hat. Hieraus resultiert eine deutliche Dehydrierung des Vogels. Besonders Kanarienvögel leiden sehr schnell an Austroknung, weil sie im Verlauf eines Tages sehr viel Trinkwasser zu sich nehmen. Jetzt ist schnelles Handeln angesagt oder suchen Sie umgehend einen vogelkundigen Tierarzt auf.

Als Behandlung sollte man als erstes versuchen dem Vogel einige Tropfen Wasser zu zuführen, indem man vorsichtig mit einer Pipette, Tropfen für Tropfen, den Schnabel seitlich befeuchtet, so daß das Wasser nun leicht vom Vogel aufgenommen werden kann. Vorsicht, das Wasser nicht direkt in den Schnabel geben, sonst verschluckt sich ein entkräfteter Kanarienvogel leicht und das Wasser gelangt in die Luftröhre. Der Vogel erstickt Ihnen in der Hand und ist sofort tot! Hat das Weibchen etwas Wasser aufgenommen, drehen sie es in der Hand auf den Rücken und versuchen nun mit Hilfe einer kleinen Spritze (ohne Nadel!!!), in der sich Sonnenblumenöl (oder ein anderes Speiseöl) befindet, 1-2 Tropfen in die Kloake einzuführen und setzen Sie die Henne vorsichtig zurück in ihr Nest. Normalerweise, wie es auch in meinem Fall der Legenot geschah, gelingt es dem Vogel nach 5-10 Minuten das Ausstoßen des Eies. Man sollte niemals versuchen das Ei im Legekanal zu zerdrücken, denn die scharfen Splitter der Eierschalen führen zu Verletzungen und folglich zu Entzündungen des Eikanals. Das Weibchen wird auch hier daran sterben. Also Vorsicht!

Vorbeugung:

Legenot laut Ursache Nr. 2 resultiert meist aus Nährstoffmangel. So empfiehlt es sich schon vor der Brutzeit, ab November vitaminreiches Aufzuchtfutter, abwechslungsreiche Nahrung (Grünfutter, Obst usw.), regelmäßige Gaben von Grit mit Muschelkalkstückchen, Sepiaschalen, und zerkleinerte Schalen von Hühnereiern sind zu empfehlen> (Eierschalen vorher nochmals im Bachofen bei 150 C° ca. 10 min. erhitzen, wegen der Salmonellen). Man sollte auch bedenken, daß das Innere des Eies, wie Eiklar und Eigelb mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert wird, um die optimale Entwicklung des Vogelembryos zu gewährleisten. Stehen diese Stoffe während der Eibildung nicht genügend zur Verfügung, kann dies auch zu Missbildungen des Embryos führen.
Nun noch einmal zusammen gefasst, die mangelnden Stoffe, die zu unvollständig entwickelten Eiern führen können. Dazu gehören Calcium, Proteine und Vitamin A, D3, E, K1. Eine gewisse Wichtigkeit liegt auch auf dem richtigen Verhältnis zwischen Calzium (basisch) und Phosphor (sauer) zur Bildung der Eischale.
Um in der Hinsicht, solchen Defiziten vorzubeugen, gibt es unter den Schüssler Salzen die Nr.1 Calzium fluoratum, zur Bildung von Knochen und Zähnen (beim Menchen) und die Nr.2 Calzium phosphoricum zur Bildung und Erhaltung von Knochen, Nerven, Blut (beim Menchen). Diese Mineralsalze sind auch bei Tieren ohne Probleme einsetzbar. Ich werde diese in der Brutsaison über Trink- und Badewasser bei meinen Vögeln anwenden. Mal sehen, ob es sich positiv auf die Beschaffenheit der Eier und auf das Wohlbefinden der Vögel auswirkt.

Viel Erfolg bei der Vogelzucht ohne jegliche Legenot!!!

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