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Kokzidien - Kokzidiose

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Krankheiten der Kanarien und Ziervögel

Endo-Parasiten, Bakterien, Viren

Kokzidien

Kokzidien sind sogenannte Sporentierchen, eine Art Protozoen, die in der Regel parasitisch in höheren Tierarten leben. Diese Erkrankung tritt auf bei Neuzukäufen von infizierten Vögeln (diese Vögel mehrere Tage in Quarantänekäfig setzen und gut beobachten) oder bei Haltung in Außenvolieren, so daß Ihre Volierenvögel mit dem Kot infizierter Wildvögel in Kontakt kommen. Aber nun keine Panik. Meine Kanarienvögel sind den ganzen Sommer über in Außenvolieren seit über 17 Jahren und ich hatte noch keinen einzigen Fall von Kokzidiose. Ich sorge auch regelmäßig für Sauberkeit der Volieren, täglich frisches Trink und Badewasser, sowie reichlich Grünfutter aus dem eigenen Garten. Aber nun zurück zu den Kokzidien. Die Kokzidiose stellt eine Infektion der Darmschleimhaut und Darmwand dar, die durch diese parasitierenden Geißeltierchen (Protozoen) der Familie Eimeriidae (diese Familie ist für den Befall von Vögeln und Geflügel von Bedeutung) verursacht wird. Der Erreger durchläuft im Darm der Vögel verschiedene Vervielfachungs- und Entwicklungsstadien, während dabei die Darmschleimhaut und Darmwand sehr geschädigt wird. Zur Entwicklung in den unterschiedlichen Stadien der Kokzidien benötigen sie Vitamin B. So entsteht bei den Vögeln eine starke Unterversorgung mit Vitamin B, was sich sehr nachteilig auf das zentrale Nervensystem der Vögel auswirkt. Man erkennt dies an Kopfzittern, wackeliger Fortbewegung, sehr unsicherem Flugverhalten. Desweiteren äußert sich das Krankheitsbild, indem die Vögel aufgeplustert da sitzen, eventuell schlafen. Man sieht sie auch lange am Boden oder Futterplatz sitzend. Es sieht auch so aus als wären sie häufig am fressen. Jedoch stochern sie nur lustlos im Futter herum und nehmen nur wenige Körner zum fressen auf. Ihre Bewegungen sind dabei wackelig und relativ langsam, gegenüber gesunden, quirligen Kanarien. Fängt man solch einen Vogel heraus, bemerkt man, daß sie viel zu leicht im Gewicht, abgemagert und ausgetrocknet sind. Wenn man die Federn am Bauch aufbläst, erkennt man eine stark geschwollene, gerötete Bauchdecke. Durch die man in den meisten Fällen die starke Abzeichnung der geschwollenen Darmschlingen erkennt. Der Kot ist meist dünnbreiig, rotbraun in der Färbung, manchmal auch blutig. Im Kot befinden sich dann die sogenannten, höchst widerstandsfähigen Oozysten, aus denen sich innerhalb der nächsten 48 Std. die Sporozoiten bilden. Diese sind sehr infektiös, wenn sie von anderen Vögeln, durch Kot infiziertes Futter oder Wasser aufgenommen werden. Nestlinge werden meist über die Elterntiere während des fütterns infiziert. Die Jungen sterben recht schnell, innerhalb weniger Tage mit vollem Kropf in ihrem Nest. Das Nest ist in den meisten Fällen mit feuchtem, stark riechendem Durchfall verschmutzt. Alttiere, die eine Infektion überstanden haben, bauen eine gewisse Immunität gegen die Kokzidien auf und werden recht wiederstandsfähig. Eine sichere Diagnose, einer Kokzidieninfektion, bringt nur eine Kotuntersuchung durch den Tierarzt.Er wird Ihnen ein geeignetes Medikament (Antikokzidia) zur Behandlung geben. Baycox und ESB3 sind z.B. Medikamente, die sehr effizient gegen Kokzidien wirken.

Dosierung:

1.-3.Tag reichen Sie eines dieser Mischungen als Trinkwasser und auch als Badewasser. Obst, Keimfutter und Grünfutter läst man in dieser Behandlungszeit weg, um eine gute Aufnahme des Medikaments zu ermöglichen.

4.-5.Tag ist Behandlungspause, in der sich innerhalb von 2 Tagen neue Kokzidien aus dem Oozystenstadium (Eistadium) bilden. Da diese Medikamente nur die voll entwickelten Kokzidien abtöten und nicht die vorläufigen Entwicklungsstufen. Es ist auch empfehlenswert, während der Behandlungspause, den Vögeln ein Vitaminpräparat im Wasser zu verabreichen mit Vitamin A, C, E, D³, jedoch ohne B Vitamine (spezielles Produkt: Ursovit). Da die Kokzidien für ihre Entwicklung im Darm, jegliches Vitamin B für ihren Stoffwechsel und Wachstum aufnehmen. Was wir natürlich verhindern wollen.

6.-8.Tag wiederholen wir die Behandlung, durch die gleiche Mischung in Trinkwasser und Badewasser (wie an Tag 1.-3.). Auch daran denken Grünfutter, Obst und Keimfutter weglassen.

9.-18.Tag geben wir nun ein Vitaminpräparat mit B Vitaminen und K Vitaminen (Naturavit Plus, Vertrieb Natural Deutschland in 52477 Alsdorf). Dieses Präparat ist eigentlich für hochleistungs Brieftauben. Es enthält alle wichtigen und nötigen Vitamine, die unsere kranken Patienten nun brauchen. Ich verabreiche dieses Vitaminpräparat alle 14 Tage meinen Vögeln, über das Trink- und Badewasser zur Vorbeugung.

Nun ist es noch sehr ratsam, über der Bodenschale des Käfigs ein Gitterrahmen so anzubringen, daß die Vögel nicht mehr mit dem Kot in Berührung kommen. Da dieser Kot hochinfektiös ist. Man bringt diesen Gitterrahmen schon Anfangs der Behandlungsphase an, so fällt der Kot hindurch und die Vögel kommen nicht mehr damit in Kontakt. Trotz allem auch die tägliche Reinigung mit kochendem Wasser durchführen. Mit dieser Verfahrensweise unterbricht man äußerst wirkungsvoll eine Neuinfektion der Vögel und den Vermehrungszyklus der Kokzidien. Nach der Behandlung ist eine Kontrolluntersuchung des Kotes,durch einen Tierarzt unbedingt erforderlich, um den Behandlungserfolg zu überprüfen.

Vorbeugend hilft eine Mischung aus Oregano, Thymian und Basilikum. Die Wirkung ist, laut einer Doktorarbeit, untersucht und bestätigt worden. Dieses Mittel oder Mischung ist in Apotheken unter dem Namen BIOCURA oder PROCURA erhältlich und wird dem Eifutter beigemischt. Man kann auch diese drei Kräuter den Sommer über im Garten selbst anpflanzen. Kleine Mengen in frischem Zustand fein hacken, mit Eifutter mischen und den Vögeln anbieten. Grapefruitkernextract im Trinkwasser und Badewasser wirkt gegen Pilze (antimykotisch) und antibakteriell. Vorbeugen ist halt besser als heilen!

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Mycoplasmen(Erkrankung "Schwarzer Punkt")

Mycoplasmen sind die kleinsten sich selbst vermehrenden Prokaryonten (Lebewesen die keinen Zellkern und Zellwand besitzen) und stehen in der mikrobiologischen Klassifizierung zwischen Bakterien und Viren. Mycoplasmen sind im Gegensatz zu ihren Artgenossen (Bakterien und Viren)viel kleiner als diese. Ihr Durchmesser beträgt 0,2-2,0µm, was ihnen sogar die Passage eines microbiologischen Sterilfilters(0,45µm) ermöglicht. Sie überleben sogar niedrigste Temperaturen z.B.in Flüssigstickstoff gekühlten Behältern der Biolabore. Mycoplasmen (auch Megabakterium genannt) ernähren sich parasitär von den Nährstoffen und Stoffwechselprodukten ihrer Wirtszellen. Diese Zellen verkümmern, ohne die nötigen Nährstoffe, und sterben ab.

Sie verursachen bei Vögeln hauptsächlich Erkrankungen des Bronchial- und Urogenitaltraktes (Eierstöcke und Eileiter). So erklärt sich auch der Zusammenhang zwischen Mycoplasmen und der Erkrankung mit dem Namen "Schwarzer Punkt" bei Nestlingen. Bei Altvögel mit einer guten Konstitution und funktionierendem Immunsystem ist nicht mit einer Erkrankung zu rechnen. Vorraussetzungen sind wie schon des öfteren betont, gute Haltungsbedingungen, sprich Hygiene von Käfig, Trinkwasser und vitaminreicher Ernährung. Der Erreger könnte ruhend in den Atmungsorganen der Vögel sitzen ohne Krankheitssymtome hervorzurufen. Bei Ausbruch der Krankheit bei Altvögeln ist ein deutlicher Rückgang der Vitalität und Legeleistung der Weibchen zu verzeichnen. Schweres Atmen mit geöffnetem Schnabel und starkes pumpen des ganzen Körpers. Durch die gereizten und geschwollenen Schleimhäute in den Bronchien kann man rasselnde Geräusche beim atmen hören. Schwellungen am Kopf (Eulenkopf) treten auf. Ein öffteres Würgen, Erbrechen und hustenähnliches Verhalten ist zu beobachten. Bei größeren Vogelarten kommt es zu häufigem Niesen mit starkem, schleimigem Nasenausfluß. Zusätzlich treten Begleitinfektionen durch E-Colibakterien und evtl. schlummernde Kokzidien auf. Eventuell, löst eine Infektion mit E-Coli oder anderen Erregern diese ruhende Mycoplasmose aus (dies ist noch nicht wissenschaftlich, medizinisch bewiesen). Das große Problem bei Züchtern ist, bei einer Mycoplasmeninfektion, das Auftreten des "Schwarzen Punktes" bei Nestlingen. Eine Kontamination der Nestlinge findet schon im Eierstock bei der Eibildung statt. So gelangen die Mycoplasmen schon an die Jungtiere im Ei. Bereits beim Schlupf ist dann dieser markante, partiell abgegrenzte schwarze Punkt auf der rechten Bauchseite zu sehen. Es wurde festgestellt, daß sich der schwarze Punkt auf den rechten Leberlappen und den Gallenbereich begrenzt. Dieser schwarze Punkt kann in seiner Größe sehr variieren. Von Stecknadelkopfgröße bis zu einem Durchmesser von fast 1cm. Bei Nestlingen mit großflächigem schwarzem Punkt und gelbgrünlicher Hautfärbung weist dies auf eine starke Leber und Organschädigung hin. In den allermeisten Fällen sind die Jungen, bei denen dieser schwarze Punkt auftritt dem Tode geweiht. Ganz selten gibt es Nestlinge bei denen der schwarze Punkt (vorrausgesetzt er war klein in seiner Ausprägung) nach dem 7-8 Lebenstag verschwindet und sie diese Infektion überleben. Mitunter ist die Überlebenschance dieser Nestlinge auch abhängig von einer sehr guten Versorgung durch die Elterntiere.

Aus Erfahrungsberichten geht hervor, daß in Zuchten, in denen der schwarze Punkt vermehrt aufgetreten ist, auch brütende Weibchen verstorben sind. Bei ihnen erkennt man einen stark geschwollenen Bauchbereich, hervorgerufen durch eine Mycoplasmeninfektion, bei der sich Eierstöcke und Eileiter stark entzünden. Eine Übertragung der Mycoplasmen geschieht durch gegenseitiges füttern der Alttiere und aerogen über Tröpfcheninfektion der Atemluft. Halt auch wie schon erwähnt, über das Ei auf die Jungen.

Bei einem Verdacht unbedingt einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen. Er wird ihnen mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Medikament mit dem Wikstoff Tylosin verschreiben und die dazugehörige Dosierung.Ich empfehle zu dieser Behandlung mit Tylosin eine zusätzliche Gabe von Grapefruitkern-Extract (wie schon oben beschrieben unter Kokzidien) Ich kann nur raten dieses Grapefruitkern-Extract vorbeugend in Trinkwasser und Badewasser zu geben. Seit ich dieses verwende hatte ich keine Krankheitsfälle mehr in meinem Bestand. Zusätzlich auf Hygiene und gute, abwechslungsreiche Ernährung achten.

Hier mehr Informationen zu Grapefruitkern-Extract:

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Trichomonaden

Bei einer Trichomonaden-Infektion ist der Erreger ein einzelliges Geißeltierchen, das sich aus eigenen Kräften fortbewegen kann. Sie sind winzig klein (ca.15µm) und sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Jedoch unter einem Mikroskop, je nach Auflösung, hingegen leicht zu erkennen. Der Tierarzt spricht bei einer solchen Infektion mit Trichomonaden, von einer so genannten Trichomoniasis. Unsere Kanarien sind weniger von diesen Erregern befallen, vorausgesetzt bei guter Haltung und genügend, vitaminreicher Grünfuttergabe, sind sie wiederstandsfähiger gegen so manchen Krankheitserreger. Im Gegensatz zu Vögeln die sich überwiegend von Körnerfutter ernähren (z.B. Wellensittiche, Sitticharten, Papageienarten usw.)
Die Trichomonaden leben bevorzugt im Schnabel und Rachenraum, Kropf und dessen Kropfschleimhaut, sowie angrenzende Speise-und Luftröhre. Schädigen diese Schleimhäute und dringen in das umliegende Gewebe ein. So bilden sich in den befallenen Bereichen gelbliche, faulig oder nach Fisch riechende Beläge. Diesen üblen Geruch kann man sehr gut wahrnehmen, wenn man am Schnabel des infizierten Vogels riecht. Hinzu kommt meist eine Besiedlung des schwer geschädigten Gewebes durch unterschiedliche Bakterien. Dies führt zu sehr starker Entzündung des Kropfes und der infizierten anderen Bereiche. Der Vogel verweigert völlig die Nahrungsaufnahme, die unweigerlich, wenn man diesen Zustand unbehandelt beläst in kürzester Zeit zum Tode des Vogels führt.Typische Symptome eines Trichomonadenbefalls sind meist auswürgen von zähem Schleim mit Futter vermischt. Je nach Befall des Tieres führt es auch nur häufige Würgebewegungen aus, ohne schleimiges Futter zu erbrechen. Bei stark entzündetem Kropf schwillt dieser sehr an, drückt auf Luftröhre und Lungen, was zu permanenten Atemschwierigkeiten führt.Infizierte Vögel sitzen meist, mit stark aufgeplustertem Gefieder im Käfig, schlafen verhältnismäßig viel( auch am Tage).
Eine Übertragung der sehr infektiösen Trichomonaden geschieht durch gegenseitige Fütterung der Partner und der Jungtiere. Auch ist ein Infektionsweg über Trink- und Badewasser möglich, in dem die Trichomonaden 24-30 Stunden locker überleben können. Ein Vogel mit starkem Immunsystem, kann leicht über längeren Zeitraum diese Trichomonaden in sich tragen, ohne daran zu erkranken. Aber das tückische daran ist, daß solch ein Vogel Träger der Parasiten ist, und mit höchster Wahrscheinlichkeit, diese auf seine Mitbewohner des Käfigs überträgt. In großen Stresssituationen dieses Trägervogels, oder Ernährungsfehler, starker Mauser usw., Kann es auch zur plötzlichen Erkrankung eines solchen Tieres kommen.
Um den Befall mit Trichomonaden nachzuweisen entnimmt der Tierarzt eine Probe des Kropfinhaltes und untersucht diese per Mikroskop. Bei einem positiven Befund sollten alle Tiere des Bestandes mit einem Mittel (z.B. Spartrix) gegen Parasiten behandelt werden. Es ist auch dringend notwendig den Infektionskreislauf mit Hilfe von Desinfektionsmaßnahmen des Käfigs, Trink- und Badegefäßen, Futternäpfen usw. zu unterbrechen. Es ist sehr ratsam diese Näpfe durch Edelstahlnäpfe zu ersetzen, denn diese lassen sich hervorragend in kochendem Wasser desinfizieren. Diese Hygienemaßnahmen sollten während der Behandlungsphase konsequent durchgeführt werden.
Nach abgeschlossener Behandlung sollte der Tierarzt mit Hilfe eines erneuten Abstrichs den Heilungserfolg kontrollieren.
Bei einem Verdacht auf Trichomonaden sollte man keine Experimente an den Tieren durchführen, sondern umgehend einen fachkundigen Tierarztaufsuchen.

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Kropfentzündung

Kropfentzündungen können durch Bakterien, Pilzinfektionen(Mycosen) oder Parasiten(wie oben unter Trichomonaden schon beschrieben) ausgelöst werden. In sehr seltenen Fällen können auch Fremdkörper in den Kropf gelangen und eine Entzündung hervorrufen. Würgen und Erbrechen von zähem Schleim sind deutliche Anzeichen einer Kropfentzündung. Durch Kopfschleudern versucht der erkrankte Vogel, den im Kropf angesammelten Schleim loszuwerden. Dadurch kommt es häufiger vor, daß das Kopfgefieder mit gelblich, eitrigem Kropfschleim verklebt ist. Zusätzlich leiden die betroffenen Vögel an Durchfall. Sie sitzen meist lethargisch, apathisch mit aufgeplustertem Gefieder in ihrem Käfig. Schlafen ungewöhnlich viel, auch am Tage. Fressen nur noch wenig oder so gut wie nichts mehr. Somit kann eine starke Kropfentzündung schnell lebensbedrohlich für ihren Vogel werden. Ihr Vogel benötigt in solch einem Fall dringend tierärztliche Hilfe, der mit großer Wahrscheinlichkeit einen Kropfabstrich entnehmen wird. Er wird Ihnen dann das richtige Medikament je nach Befund(ob Bakterien, Parasiten oder Pilzinfektion), für ihren Vogel verordnen. Zusätzlich benötigt der Vogel dringend Wärme (über Rotlicht) und viel Ruhe. Bei verweigerter Nahrungsaufnahme kann man es mit "Vertinal"(diätetischer Tierfutterzusatz) versuchen, gemischt mit Aufzuchtfutter, zu einem Brei verrührt, sollte es direkt in den Schnabel gegeben werden. Wenn Ihr Vogel dies noch an nimmt, hat er noch gute Überlebenschancen. Natürlich sollte man nach der Behandlung einen Kontrollabstrich des Kropfes durch den Tierarzt durchführen lassen, um den Befall durch den Krankheitserreger ausschließen zu können.

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Pilzinfektion (Candidiasis)

In einem stabilen und gesunden Körper sind immer Pilze und deren Sporen vorhanden, die sich nicht bei einer intakten Darmflora weiter vermehren und ausbreiten können. Denn die nützlichen, guten Darmbakterien fressen die Pilze sozusagen auf, wenn sie in den Darm gelangen. Pilze und deren Sporen sind immer und überall vorhanden, und werden mit der Nahrung aufgenommen. Wie es nun zu einer Pilzinfektion kommt ist ganz einfach. Durch Schädigung der natürlichen Darmflora meist durch Antibiotikagaben, denn Antibiotika unterscheiden nicht zwischen guten und schlechten Bakterien. So siedeln sich Hefepilze (Candida albicans) in der Darmwand an und breiten sich im Darm aus. Sie sind in der Lage ihr Pilzgift auszuscheiden um sich die restlichen nützlichen Darmbakterien vom Hals zu halten. Dieses Pilzgift, das sie abgeben ist nichts anderes als ein Antibiotikum. Hinzu kommt bei einer starken Darmbesiedelung, die anfallenden Mycotoxine, das sind giftige Abfall- und Stoffwechselprodukte. Sie entstehen durch absterbende Pilze und deren Ausscheidungen. Diese Mycotoxine belasten das Nervensystem und extrem die Leber der Vögel. Was unbehandelt zu irreparabler Leber- und Nervenfunktionsstörungen führt. /  Dieser Darmpilz ist auch in der Lage, durch großen Stress durch Überbesatz, Mauser, Paarungszeit, Ernährungsfehler (Zucker in diesen Knabberstangen), erneute Antibiotikagaben (manche wenden Antibiotika prophylaktisch an, was völlig unnötig und riskant ist, wegen der Nebenwirkungen und Resistenzbildungen der zu bekämpfenden Bakterien gegenüber Antibiotika), sich explosionsartig auszubreiten. Aus dem besiedelten Darm hinauf durch Speiseröhre, Rachenraum, Schnabelbereich in den sehr gefährdeten Kropfbereich, auch weiter hinunter in den restlichen Darmbereich bis zum Darmausgang (Kloake), wo er zeitweise den  umliegende Bereich der Kloake befallen kann. Dies ist jedoch mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. In einigen Fällen evtl. eine Rötung und Juckreiz der Haut im Kloakenbereich, muss aber nicht unbedingt der Fall sein. Sonstige Anzeichen sind ein stark geschwollener Kropf, durch Gase, die sich durch eine Pilzinfektion im Kropf bilden. Bei Darmpilzen sind die Anzeichen die gleichen, starke Schwellungen im Bauchbereich. Eventuell kann es zu Durchfällen oder auch zu Verstopfungen kommen, oder keines der beiden Symptome. Man sieht also, das eine genaue Diagnose nicht so leicht zu stellen ist. Erst recht nicht für einen unerfahrenen Vogelhalter. Weitere äußere Anzeichen, bei einem Befall des Kropfes, sind Würgen, Kopfschleudern und eventuell Erbrechen. Wobei größere Mengen an Schleim und Körnern zum Vorschein kommen, die das Kopfgefieder verkleben. Der Vogel sondert sich von seinen Artgenossen ab und sitzt mit aufgeplustertem Gefieder, teilnahmslos in einer Ecke. Ein erkrankter Vogel schläft viel (auch am Tage). Er frist sehr wenig, wenn überhaupt noch. Bei Durchfällen ist das Aftergefieder mit  Kot verklebt. Eine Entzündung des Kropfes kann natürlich auch andere Ursachen haben, wie auch schon beschrieben unter “Kropfentzündungen“. Da eine Diagnose einer Pilzinfektion rein äußerlich nicht so leicht zu stellen ist, sollte man einen fachkundigen Tierarzt aufsuchen, der einen Kropf- und Kloakenabstrich entnimmt und untersucht, um die richtige Ursache zu finden. / Bei einer Pilzinfektion wird er ihrem Vogel mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Medikament mit dem Wirkstoff  Nystatin verordnen. Während des Therapiezeitraums sollte auf Futtermittel, die Zucker enthalten vollkommen verzichtet werden. Denn Pilze ernähren sich hauptsächlich von Zucker. Also, Obst (enthält Fruchtzucker), Knabberstangen, Singperlen, Honigperlen, Vitaminpräparate ( enthalten evtl. Zucker ) sollten vom Speiseplan gestrichen werden. Auch auf Wärmezufuhr über Rotlicht ist als Therapieergänzung sehr hilfreich.  Eine Behandlung mit Nystatin sollte stets durch eine zuckerfreie Diät unterstützt werden. Um eine ausreichende Versorgung des Vogels mit Vitaminen zu sichern, bleiben unzählige Grünpflanzen wie Löwenzahn, diverse Salate, Sauerampfer, Gräser usw. übrig, wenn möglich ungespritzt aus dem eigenen Garten. Wer keinen eigenen Garten zur Verfügung hat, sollte mehrere Schalen mit Kanarienfutter ansähen und dieses herangewachsene Grünfutter seinen Vögeln anbieten. Man sollte mehrere Schalen in verschiedenen Zeitabständen ansähen, um einen fortlaufenden Bestand an Grünfutter auf seiner Fensterbank zu erhalten. Dies ist für den erkrankten Vogel auf alle Fälle besser, als Salate aus dem Supermarkt, die mit Pestiziden belastet sind. Ich empfehle zur Behandlung und  Vorbeugung gegen Pilzerkrankungen und andere Krankheitserreger das sogenannte Grapefruitkern-Extract , vorbeugend verabreicht im Trink- und Badewasser ca. 3-4 Tropfen auf 150ml Wasser. Es wirkt Wunder, denn seit ich dies konstant anwende kenne ich diese Infektionskrankheiten nicht mehr. Dazu auf regelmäßige Hygiene (Reinigung der Trink-und Badewannen mit anschließendem tauchen in kochendem Wasser zur zusätzlichen Desinfektion), sowie auf abwechslungsreiches, vitaminhaltiges Grünfutter achten und es kann ihrem Vogel so schnell keine Krankheit mehr etwas anhaben. Nun sollte nach erfolgter Behandlung ( nach ca. 6 Wochen) eine Kontrolluntersuchung beim Tierarzt erfolgen, um den Therapieerfolg zu bestätigen. Man sollte auch diese zuckerfreie Diät noch ca.3-4 Wochen beibehalten und langsam wieder mit ein wenig Obst beginnen.

 

Mehr  Informationen zu Grapefruitkern-Extrakt: Es befindet sich ein Link unter Mycoplasmen (Erkrankung “Schwarzer Punkt“). Es sollte auch dieses empfohlene Grapefruitkern-Extract sein, da es nach dem original Extractionsverfahren von Dr. Harich hergestellt wird und diese mikrobiellen Wirkstoffe enthält und keine chemischen Zusatzstoffe.

 

Äusserliche Pilzerkrankungen der Haut können auch mit Grapefruitkern-Extract durch auftragen auf die betroffenen Hautpartien behandelt werden.

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Histomonas (Schwarzkopfkrankheit)

Diese einzelligen Parasiten werden mit der Aufnahme von Eiern oder Larven der Pfriemenschwänze (Rundwürmer der Gattung Heterakis) oder auch Regenwürmern, die sie als Zwischenwirt benutzen, übertragen. Sie verursachen Entzündungen der Leber und des Blinddarms. Befallen werden vor allem Hühner, Puten, Pfaue, Perlhühner, sowie wild lebende Vögel wie Fasane und Rebhühner. Dadurch sind unsere Kanarien nur sehr selten, wenn überhaupt, durch Histomonas meleagridis gefährdet. Infizierte Tiere wirken schläfrig, werden immer schwächer und sitzen mit aufgeplustertem, gesträubtem Gefieder in den Stallungen. Bei Puten wird der Kot schwefelgelb und bei Hühner eher schleimiger Durchfall. Infizierte Jungtiere sterben nach wenigen Tagen und bei älteren Tieren verläuft die Histomonose eher chronisch. Diese Krankheit verursacht eine blaue bis schwärzliche Verfärbung der Kopfhaut, die ihr auch ihren Namen (Schwarzkopfkrankheit) verliehen hat, tritt aber nicht generell auf. Gut wirksame Medikamente wie Dimetridazol und Ronidazol sind jedoch zur Anwendung bei Nahrungsmittel liefernden Tieren verboten. Prophylaktisch hilft somit nur eine regelmäßige Entwurmung. Jungtiere von Puten und Hühnern sollten stehts getrennt von Alttieren aufgezogen werden. Bei einem Verdacht sollte man unverzüglich einen Tierartzt aufsuchen.

Die Erforschung der Histomonasis (Typhlohepatitis enzootica) wurde für längere Zeit vernachlässigt und somit kaum erforscht. Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat dazu ein spezielles Forschungsprojekt begonnen mit Schwerpunkt Geflügel, Ziervögel, Reptilien und Fische im Zusammenhang mit der Histomonasis.

Diese Krankheit hat mich durch den speziellen Infektionsverlauf so beeindruckt, obwohl sie für Kanarienvögel nicht so sehr akut erscheint, trotzdem kurz zu erwähnen.

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